Azoren Karte Weltatlas

Erdebeben und Volkanismus

Mehr als eine Millionen Beben werden jährlich auf der ganzen Welt verzeichnet. Die drei Gebiete sind durch verstärkte Seismik, Vulkanismus und Tektonik gekennzeichnet: - die Plattenkanten in Meeresgebieten (S. 242. 2), wo sich Erdbebenherde und Vulkane in engen Bereichen befinden, - die Gebiete der Alpenfaltung (mehr an Land als in Meeresgebieten), - die Störungszonen auf den Erdteilen, wo neue Plattenbegrenzungen auftauchen.

Bei weitem der überwiegende Teil der Beben ist tektonisch bedingt und mit Frakturen, Störungen und Gebirgsformationen verbunden. Hinzu kommen Beben nach dem Zusammenbruch von unterirdischen Hohlräumen und Erdstöße im Zuge von Eruptionen. Ein gleichmäßiges horizontales oder vertikales Bewegen im Gebiet der steifen Erdrinde ist nicht möglich. Wenn der Bruchwiderstand des Gesteins übersteigt, löst er sich auf.

Dabei wird die Erdbebenenergie des entsprechenden Herdes als Elastikwelle in einer logarithmisch aufgebauten Skala (Größe der Richterskala) bestimmt. Die bisher größte Erdbebenrate lag bei 9,3 (Sumatra-Andaman-Beben 2005). Starkes Beben löst Nachfolgeprozesse aus. Aufgrund ihres weit verbreiteten Auftretens, ihrer Unvorhersehbarkeit und der Vielzahl möglicher Schadensfälle in bewohnten Gegenden gehören sie zu den gefährlichen Naturereignissen (siehe 252.2).

Kräftige bis sehr heftige Beben, deren Quelle weniger als 60 km tief ist, sammeln sich in den Aktivsubduktionszonen und in den alpinen Faltungszonen, zum Beispiel in der Andenregion. Bis zu 700 km tief kommen auch in den Subduktionsbereichen, aber auch auf den Meeresrücken (z.B. im Atlantik) und im Gebiet der Kontinentalrisse (z.B. in Südwestafrika) vor.

Auch an den Plattenrändern können Beben entstehen, bei denen sich zwei Bleche waagerecht vorbeibewegen. Diese Vulkanausbrüche entstehen durch Schmelzprozesse, die mit dem Untertauchen der Ozeankruste im Gebiet der Subduktionszone verbunden sind. Der basaltische Volkanismus prägt auch die Gratregion der Ozeankämme. Hawaiianische Inseln oder Azoren sind ein typisches Beispiel für die Bildung einer Inselgruppe durch Hot Spot-Vulkanismus (siehe 199.2).

Aus den Schornsteinen der großen Aktivvulkane fließt eine dünne Lava, die an den Abhängen austritt.