Auf den Azoren eine Unterkunft zu buchen, lässt aus einer großen Bandbreite an möglichen …
Wandern auf Madeira
Bergwandern auf MadeiraMadeiras
Der andere kichert hoch und der dritte brüllt laut: die Geräusche der Wasserrinnen, die Levadas gehen immer mit uns - ob Christa uns in den Flechtenwald oder ins Moor in den Bergen hinunter. Die Menschen auf Madeira bauten bereits im fünfzehnten Jh. ihre künstliche Wasserstraße: Niederschlagswasser wird in einer Höhe von bis zu 1.800 Meter auf der ganzen Kanälen erfasst und über die ganze Inseln verbreitet.
Etwa 1.300 Levadas spritzen und stürmen über die Portugiesen. Ein Junge hat 47 verschiedene Laute in den Channels identifiziert, sagt unsere Reiseleiterin Christa, die immer die Richtung vorgibt. Nicht zuletzt dank der Levadas gewann Madeira bei den diesjährigen World Travel Awards zum zweiten Mal den Preis "Europas bestes Reiseziel".
Auf Madeira ist das ganze Jahr über ein angenehmes und immer grünes Wetter. Der Nebel bedeckt die Inseln gerne; wenn dann nach und nach schiefe und lange flechtenförmige Baumkronen aus der Umgebung hervortreten, herrscht eine irreale Aufregung. Die Levadas setzen hier nicht den Akzent - hier die atlantischen Toasts.
Wanderungen auf Madeira - Die schönste Wanderroute
Die Insel des unendlichen Frühjahrs wird auch Madeira getauft. Für die kommenden neun Tage, die am südöstlichen Ende von Madeira beginnen, gibt es keine guten Vorzeichen. Aber Christa Dornfeld (63) akzeptiert kein Stöhnen. Die Inselüberquerung mit dem "staatlich anerkannten Wanderführer portugiesischer Herkunft" kann bei jedem Klima und bei jedem Witterungseinfluss durchgeführt werden.
Spritzt, gluckst, rauscht und tröpfelt es immer noch, ist es nicht der Niederschlag, sondern die Levadas von Madeira - malerische, kunstvoll gebaute Wasserkanäle. Die Levadas geben auf der ganzen Welt den Takt vor - und oft auch den Wanderweg. Etwa 1300 der Steinkanäle fließen über eine Strecke von 2000 km.
Zu diesem Zweck wurden entlang der Levadas enge Uferwege gelegt. Die Wanderer nutzen sie als Navigationsgerät, das sie über die ganze Länge der Inseln führt. Lediglich dort, wo die Wasser-Musik der Levadas von groß nach klein umschlägt, weil Steine den Weg blockieren, ist trittsicher. Weil es entlang der Strecke keine Gruppenunterkünfte gibt, ließ Christa das Basiscamp unserer sechzehn Personen aufstellen.
"Das Wandern ist eine Aktivität der Füße - und ein Seelenzustand ", sagte der Autor Josef Hofmiller einmal. Sicher ist, dass das Wandern unsere Reisegruppe wirklich ändert. In den ersten drei Tagen ändern sich die Landschaftsbilder, durch die wir wandern: Wer sich am ersten Morgen in den Hochebenen Schottlands befindet, denkt schon am Abend, er sei in der karibischen Welt.
Schon gar nicht, wenn du mit Christa Dornfeld aus bist. Kaum jemand auf der ganzen Welt weiß die Gewässer, Wald und Wiese so gut wie der 63-Jährige. So ist es kein Zufall, dass die gesamte Inselwanderung nur ein Teil ihres Programms ist und wir uns gelegentlich für Stunden mit keiner anderen Wanderseele treffen. Wenige Wochen später wurde Karl I. ins Madeiraexil geschickt, dann verstarb er an einer Pneumonie.
Madeira's dritter höchster Gipfel ist 1818 m. Auch wenn die ganze große breite Erde für uns heutzutage von Bedeutung ist, wird hier oben deutlich, dass es sich nur um einen winzigen Fleck mit waldgrünen, bunten Blumen und Felsgrau im endlosen Atlantik-Blau handelt. Der nächste Tag wandern wir hinab zum untersten Bergpass von Madeira, dem Encumeada.
über die ganze Welt, über uns selbst und über die anderen, mit denen wir dieses kleine Stück Leben zusammen gehen. Dann kommt er, der letzten Tag und die letzten Abfahrt nach Porto Moniz. Beim Schwarzsteinstrand ist das nordwestliche Ende von Madeira ereicht. Aber vielleicht schreien wir aus Freude und Hochmut und all den anderen Empfindungen, denen man beim Wandern nachgehen kann.