Klima

Temperaturen und Reiseklima auf den Azoren

Das Antlitz der Azoren und das Klima des Archipel werden von zwei Faktoren bestimmt. Erstens liegt die Inselgruppe weit draußen im Atlantik und verzeichnet damit eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die Wassertropfen, die bei Sonneneinstrahlung aus dem Ozean verdampfen, kondensieren an den Berghängen der Azoren und verwandeln sich in dicke Wolken. Abregnen tun sich jene jedoch selten. Zweites, klimabestimmendes Kriterium ist die unmittelbare Lage an den Rossbreiten.

Diese Region ist für ihr subtropisches Klima bekannt und bringt den Azoren milde Temperaturen ein. Während der Wintermonate fällt das Thermometer selten tiefer als auf 10 Grad. Untertags werden sogar Höchstwerte von 18 bis 22 Grad erreicht. Das Azoren Klima kennt kaum jahreszeitliche Unterscheide. Deshalb klettert die Temperatur im Sommer nur wenige Grade nach oben. Julinächte weisen Tiefstwerte von 15 Grad auf und um die Mittagsstunden verzeichnet man 25, an besonders sonnigen Tagen bis zu 30 Grad.

Das Azorenhoch

In Mitteleuropa häufig bekannter als der Archipel selbst, steht der Ausdruck Azorenhoch hierzulande für sonniges und beständiges Wetter. Es verursacht den sogenannten Altweibersommer und sorgt in manchen Jahren dafür, dass sich der April bereits wie der Frühsommer verhält. Die Insulaner wissen allerdings, dass das Azorenhoch auch Niederschläge bereithält. Schließlich handelt es sich um warme Luftmassen, die sich über dem atlantischen Ozean mit Wasser vollgesogen haben. Im Frühjahr und Herbst kämpft das Azorenhoch mit dem Islandtief und bringt den Eilande steigende Niederschlagsmengen ein. In von einem Tiefdruckgebieten geprägten Jahr fallen dann zwischen November und März durchschnittlich 300 Millimeter Regen. Setzt sich der Hochdruck durch, sind die Wintermonate hingegen trocken, sonnig und schaffen damit ein ideales Reiseklima für einen entspannten und wanderreichen Urlaub.

Klima auf den Azoren
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Hügelige Landschaft auf der Azoren-Insel São Miguel

Regionale Unterschiede

Zwischen der östlichsten Azoreninsel Santa Maria und Flores ganz im Westen liegen viereinhalb Flugstunden. So ist es nur logisch, dass das Jahreswetter auf beiden Eilanden unterschiedlich ausfällt. Aufgrund der Nähe zum europäischen Festland und weil die feuchten Winde nicht immer bis an seine Küsten vordringen, ist das Wetter auf Santa Maria verhältnismäßig trocken. Die Klimatabelle zeigt eine durchschnittliche Sonnenscheindauer von 1900 Stunden pro Jahr an. Das sind 300 mehr als Flores zu verzeichnen im Stande ist. Letztgenannte Insel trägt ihren Namen nicht umsonst. Die Blumige benötigt ausreichende Regenmengen, um ihre üppige Vegetation erhalten zu können. Die 1500 Millimeter pro Jahr und Quadratmeter danieder gehenden Niederschläge sind deutlich höher als die 900 Millimeter, die der Wetterbericht für Santa Maria ankündigt.

Obwohl die Wettervorhersage ganzjährig von milden Temperaturen spricht, kennt das Azoren-Klima auch exotische Erscheinungen. In Küstennähe und bis auf eine Höhe von 400 Metern über dem Meer kommt es nie zu Bodenfrost. Auf den Gipfeln der Vulkanberge fällt aber sogar manchmal Schnee. Diese unterschiedlichen Mikroklimate ergeben sich durch das ausgeprägte Relief der Azoren und durch die ständig drehenden Winde. Anders als auf den Kanaren kommt der Luftstrom nämlich nicht permanent aus Nordost sondern wechselt fortlaufend die Richtung. Beständiger als das Auftreten der Seewinde ist die Wassertemperatur. Während der Sommermonate liegt jene bei angenehmen 22 bis 24 Grad. Obwohl diese Wassertemperaturen ideal für einen Badeurlaub scheinen, macht das Landschaftsbild dem Klima in dieser Hinsicht einen Strich durch die Rechnung: die Azoren verfügen über keine Strände.

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