Sumatra Reisebericht

Travelogue Sumatra - mit dem Leihwagen in ein ungewisses Erlebnis

Wenn nicht, und das hört sich für Sie aufregend an: Auf nach Sumatra - oder lies dir ganz leicht den Reisebericht durch, der uns neben all den Mietwagenabenteuern auch zum Tobasee und zum Nationalpark mitgenommen hat. Ein Auto auf Sumatra zu mieten ist nicht die klassischste Ferienidee, die einem in den Sinn kommt.

Aber nach unserer tollen Balkan-Road-Tour im Juli und meiner Reise um die Welt war der Wunsch nach einem Mietauto zur Veränderung wieder da, so dass wir uns ganz entspannt in dieses Erlebnis einmischten. Diejenigen, die bereits ein Auto in Bosnien, Dominica, Trinidad oder Rumänien gemietet haben, sollten dies auch in Indonesien tun können.

Wir hatten keinen genauen Zeitplan, aber für 1,5 Woche sind nur 3 Start- und Zielpunkte möglich: Banda Aceh im hohen Norden, Medan im hohen Norden als viertgroesste Staedte Indonesiens und Padel in Zentral-Sumatra. Der Berastagi mit seinen beiden Vulkanen Hermannstadt und Sibajak, der Tobasee mit seiner einmaligen Batakkultur und der Nationalpark Leusser See mit phantastischen Trekkingmöglichkeiten und seinen beliebten Utans.

Und wenn das noch nicht genug ist, gibt es noch die Gelegenheit, mit einem Leihwagen ein wenig zu driften. Keiner der "Autovermieter" konnte uns einen Leihwagen OHNE Chauffeur anbieten. Die Zwischenhändler waren mehr als überrascht, wie man überhaupt auf die Vorstellung kommen konnte, Sumatra ohne lokalen Chauffeur zu fahren.

Einer der wenigen Provider auf Sumatra, die selbstfahrende Leihwagen bieten, ist Medan Rent-a-Car. Abgesehen von einem sehr gut ausgestatteten und großen Leihwagen (wir hätten bei Bedarf auch darin übernachten können) war die Kundenorientierung ausgezeichnet: Wir wollten den Leihwagen 4 Tage zuvor abgeben (6 statt 10 Tage Miete) und erhielten die vollen 4 Tage zurückerstattet.

So mussten wir einen Provider ohne Büro am Flugplatz anrufen, der uns innerhalb einer knappen Autostunde einen Leihwagen zum Kuala Namu in Medan mitbrachte. Wenig mehr als eine gute Stunde später fing das berühmte Spektakel an, das in einem der verrückten Tage meiner Welttournee ausklang. Wir haben uns im Verkehrschaos von Medan verirrt und einen Moped-Fahrer auf einer Seitenstraße niedergeschlagen - oder er hat uns, je nach Blickwinkel, in die Seitenstraße gefahren.

Wir haben uns nach langem Gespräch auf eine Auszahlung von 300.000 Rubel (ca. 20 ) geeinigt, die an den lebenden, aber todkranken Schwan als Opfer des Unfalls ging. Endlich eine zweistündige Autofahrt hinter 4 Militärlastern, die mit Hörnern und Signalhörnern den gesamten Fahrweg frei machten und damit auch im Stadtzentrum eine Fahrgeschwindigkeit von fast 100 km/h eröffneten.

Auch das Bintang -Bier am Nachmittag war mehr als erwünscht - zumindest unsere Nervosität. Das ist das grösste Hindernis auf den Asphaltstrassen Sumatras: Ob Streuner, extrem tiefe Gruben, plötzliche Veränderungen von der Asphaltstrasse auf die Staubstrasse oder in der Mitte der Strasse eingerichtete Verkehrswege - die Strassen auf Sumatra warten mit allerlei Ueberraschungen.

Zuerst waren wir beeindruckt von der Strasse von Tele zum Tobasee, die etwa 700 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Die zwei Vulkane Gorilla und Gorilla Sibajak, der Nationalpark Gorilla Leusser mit seinen Orang-Utans und der Tobasee mit seinen zerstreuten Batakhäusern. Für letztere haben wir uns als erste Station entschlossen, obwohl der Toba-See aus geografischer Sicht eine wahre Spezialität ist.

Mitten im See ist Pulau Samosir, eine rund 15×25 km große und nur über eine sehr enge Landspitze mit dem Kontinent verbundene Insulaner. Genau genommen ist es keine lnsel. Jeder, der mich und meine Berichte über Reisen kennen gelernt hat, weiss, dass ich nichts mehr hasste als Touristenhorden mit den damit verbundenen Folgen: Die Menschen vor Ort betrachten die Urlauber nur als eine Geld-Druckmaschine, die Ausstattung hat westliche Standards, das Niveau der Preise ist weit über dem nationalen Durchschnitt und echte Funde sind kaum möglich.

Das galt für den Tobasee und teilweise auch für Sumatra im Allgemeinen - aber mit dem Tipp, dass ich hier ganz bewußt die Präteritum sformte. Daraus ergibt sich letztendlich, dass es mit Tuk Tuk einen verhältnismäßig touristisch interessanten Platz auf Pulau Samosir gibt, der aber fast erloschen ist.

Die 1,5 Tage am Tobasee sind wir im Grunde genommen mit 3 Sachen weggefahren. Auch bei unserem anschliessenden Aufenthalt im Nationalpark haben wir viel mitbekommen. Die meisten Gäste besuchen den Nationalpark nur über den Eingang im Südwesten in der Nähe von Bukit Lawang, während wir das viel weniger frequentierte Gebiet auf der westlichen Seite nutzen.

Dort haben wir unsere 2-tägige Wanderung in den Nationalpark organisiert - im Grunde der einzigste Anreiz. Fast jedes Gasthaus in Ketambe oder den angrenzenden Ortschaften kann einen oder mehrere Tagesausflüge zum Nationalpark Ketambe unternehmen. Die 8-10-stündige Fahrt vom Toba-See hat sich gelohnt.

Endlich haben wir unser Camp an einem ziemlich wildem Fluß aufgebaut, aber es passte hervorragend in die Landschaft. Nachdem die Wanderung durch den Nationalpark war ( "Gunung Leusser"), wollten wir nun den nördlichen Teil Sumatras, nämlich die kleine Halbinsel Pulau Weh, in Angriff nehmen. 2.

Durch die langsame Bewegung selbst mit einem Leihwagen hätte dies eine 16-stündige Autofahrt und eine 12-stündige Rückfahrt zur Folge gehabt - angesichts der nur noch 4 Tage Zeit. Wir haben uns also entschlossen, nach Medan zurückzukehren, den Leihwagen früher zurückzugeben und nach Pulau Weh zu reisen - denn auch in Indonesien sind Inlandflüge in letzter Minute vergleichsweise günstig.

Als wir mit unserem Leihwagen eine Nachtarbeit machten, Karten im Netz reserviert hatten (leider schlug eine feste Buchung wegen der Bezahlung fehl, aber die E-Mail-Bestätigung zeigte uns eine "garantierte Buchung") und uns schliesslich den Weg durch Medans morgendliche Rushhour bahnte, wurden wir informiert, dass unsere Karten ausfallen.

Die Abfahrten der kommenden Stunde überprüften wir lediglich und beschlossen schliesslich das am besten klingende Reiseziel - in diesem Falle das malaysische Peñang. Letztendlich war das eine gute Wahl, wie man im Reisebericht über das Projekt lesen kann. Durch diese äußerst kurzfristige Absage und die spontane Buchung nach Peñang endete unsere Fahrt durch Sumatra wesentlich zeitsparender.

Anstelle von 10 Tagen waren wir nur 6 Tage auf der grössten indonesischen Halbinsel - aber sie hatten alles: Motorrollerunfall, Militärkonvoi, Flugausfall und übrigens auch eine entleerte Fahrzeugbatterie ließ definitiv keine Langweile entstehen. Tourismustechnisch war es sehr reizvoll am Tobasee und im Nationalpark L unung Lausser - obwohl ich mir nicht ganz sicher bin, warum dies früher so ein beliebter Urlaubsort war.

Das Sumatra ist auf jeden Fall spannend und war für mich eine schöne Bereicherung meiner bisher gereisten Nachbarinseln Lombok, Florese, Timor, Bali und Java. Besonders Indonesien-Liebhaber kommen wegen der Naturschönheiten und des sehr ländlich geprägten Charakters von Sumatra auf ihre Rechnung. Endlich war ich etwas betrübt, als wir von nun an die lnsel und Indonesien verließen.

Bei einem puren Sumatra-Urlaub, d.h. wer exklusiv von Europa nach Sumatra fährt, vermisse ich ein wenig die Highlights und den Character. Ich glaube daher, dass es für Sumatra schwierig sein wird, seine frühere touristische Kraft zurückzugewinnen. Trotzdem hatten wir eine schöne Zeit mit unserer Dschungeltour durch den Nationalpark und fuhren mit einem kleinen Strand und einem kulinarischen Programm in Penang weiter.

Haben Sie schon einmal ähnliche merkwürdige Erfahrungen gemacht wie wir auf Sumatra? Warst du schon mal auf der lnsel?