Azoren

Die Azoren: Das Paradies im Atlantik

Fernab vom Festland liegt als westlichster Außenposten Europas inmitten des Atlantiks ein kleines Paradies, das noch weitgehend unbekannt ist. Obwohl das Archipel, das aus neun bewohnten Inseln und unzähligen größeren und kleineren Felseninselchen besteht, zu Portugal gehört, ist es von den unschönen Erscheinungen des Tourismus weitgehend verschont geblieben. Dadurch konnte die urwüchsige Landschaft, die vom Vulkanismus und dem warmen Golfstrom geprägt ist, ihren besonderen Charme bewahren. Wenn Sie durch knorrige Lorbeerwälder oder blühende Hortensien wandern, vom Rande eines alten Vulkankraters über das mehr Blicken, zu heißen Quellen und Wasserfällen hinaufsteigen oder an der Küste Wale beobachten, werden Sie spüren, was Zeitlosigkeit ist.

Was die Azoren zum perfekten Urlaubsort macht

Azoren

Einzigartige Vulkanlandschaften mit beeindruckenden Steilküsten, verwunschen wirkenden Kraterseen, einsamen Wasserfällen und einer üppigen Vegetation, die für ganzjähriges Grün sorgt, machen die zu Portugal gehörenden Inseln zu einem Traumziel für alle, die unberührte Natur lieben. Auch die liebenswerten Bewohner mit ihrer freundlichen und zuvorkommenden Art lassen einen Aufenthalt zu einem echten Erlebnis werden. Dem Abstand vom europäischen Festland verdanken die kleinen Städte und Dörfer auch einen gewissen Abstand von der Geschäftigkeit des modernen Lebens, ohne dass Besucher auf Annehmlichkeiten verzichten müssten. Weit abseits des Massentourismus sind die Inseln der ideale Ort, um endlich etwas zu entschleunigen und dabei auch zu sich selbst zu finden. Wer einmal hier war, wird gerne immer wieder kommen.

Die Azoren
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São Miguel, die größte Insel der Inselgruppe Azoren

Geographische Lage

Mit einer Entfernung von mehr als 1350 km zum europäischen Festland liegt die Inselgruppe weitab von der Hektik der modernen Welt. Ihre Lage auf dem mittelatlantischen Rücken, der sich in Nord-Süd-Richtung durch den gesamten Atlantik zieht, hängt eng mit ihrer Entstehung zusammen. Die neun größeren und mehreren kleineren Inseln, die sich über ein 2330 Quadratkilometer großes Gebiet zwischen dem 36. und 40. Grad nördlicher Breite verteilen, befinden sich an einem ungewöhnlichen Punkt der Erdkruste. Hier stoßen gleich drei Kontinentalplatten zusammen, die europäische, die afrikanische und die nordamerikanische Platte. Die Insel Flores, die als der westlichste Außenposten Europas gilt, befindet sich deshalb bereits auf der nordamerikanischen Kontinentalplatte. Durch die Reibungen und Spannungen zwischen den Kontinentalplatten, die durch eine Bruchzone entlang des heutigen mittelatlantischen Rückens entstanden sind und sich noch heute stetig auseinander bewegen und dabei gegeneinander verschieben, kommt es zu starken tektonischen Aktivitäten und immer wiederkehrenden Vulkanausbrüchen, durch die sich ein langgezogener Gebirgsrücken herausbildete. Einige dieser teilweise enormen Gipfel ragen inzwischen über den Meeresspiegel hinaus und bilden die Inselgruppe der Azoren. Lediglich eine der neun Inseln, Santa Maria, ist nicht vulkanischen Ursprungs. Noch heute prägen die 26 aktiven, seit einigen Jahrzehnten aber ruhenden Vulkane die Inseln, und auch die fruchtbare Erde, die die Grundlage der üppigen Vegetation bildet, verdanken sie dem Vulkanismus in der Region.

Das Klima

Die Azoren befinden sich zwar auf derselben Breite wie Andalusien und Sizilien, verfügen aber aufgrund ihrer Lage inmitten des Atlantiks über ein wesentlich ausgeglicheneres, ozeanisch-subtropisches Klima. Temperaturextreme gibt es dank des warmen Golfstroms, der als Heizung fungiert, weder im Sommer noch im Winter, sondern nahezu gleichbleibend milde Witterungsbedingungen. In den Sommermonaten liegen die Temperaturen meist zwischen 19 °C in der Nacht und 25 °C tagsüber. An sehr warmen Tagen können hin und wieder auch 30 °C erreicht werden, aber im Allgemeinen wird es auch im Hochsommer nie unangenehm heiß. Die Wassertemperaturen im Uferbereich liegen im Sommer ebenfalls über 20 °C. Im Winter kühlt es zwar etwas ab, aber unterhalb von 400 bis 500 Metern Höhe ist kein Frost und auch kein Schneefall zu befürchten. Im Durchschnitt liegen die Wintertemperaturen zwischen 11 °C nachts und 17 °C am Tag. An sonnigen Tagen können auch 20 °c und mehr erreicht werden. Trotz des bekannten Azoren-Hochs, das auf dem europäischen Festland für stabilen Sonnenschein sorgt, spannt sich über den Azoren auch im Sommer keineswegs ein dauerhaft blauer Himmel. Durch die feuchte Meeresluft bilden sich immer wieder Wolken, die auch im Hochsommer etwas vor der Sonnenstrahlung schützen, wobei es in dieser Jahreszeit aber vorwiegend trocken ist. Die meisten Regenfälle, die auf den Inseln zu der Üppigkeit der Natur beitragen, verzeichnen die Monate zwischen Dezember und April. In dieser Zeit kann es durchaus auch einmal etwas stürmisch werden, gelegentlich sogar hurrikanartig, und in den Höhenlagen kann Nebel auftreten. Lediglich das Klima der westlich gelegene Insel Flores ist auch im Sommer sehr feucht, so dass es an warmen Tagen fast tropisch anmuten kann.

Die Bewohner

Auf den Azoren leben insgesamt nur knapp 250.000 Menschen. Aber nicht nur wegen der vergleichsweise geringen Bevölkerungszahl, sondern auch wegen der ganz eigenen Kultur, die sich hier weitab vom portugiesischen Mutterland herausgebildet hat, geht es hier sehr geruhsam zu. Die zuvor gänzlich unbewohnten Azoren wurden erst ab dem 15. Jahrhundert besiedelt, wobei es sich anfangs fast ausschließlich um Portugiesen handelte. Im Laufe der Jahrhunderte gesellten sich aber auch Spanier, Franzosen, Italiener, Deutsche und Flamen dazu, die durch den Walfang hierher gelangten, sowie einige maurische Gefangene und afrikanische Sklaven, die aber anders als in anderen Teilen des portugiesischen Reichs auf den Azoren niemals einen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellten. Außerdem wanderten im 19. Jahrhundert viele jüdische Händler aus Marokko ein, denen im 20. Jahrhundert jüdische Familien aus Mitteleuropa folgten. All diese unterschiedlichen Einflüsse haben nicht nur dazu beigetragen, dass heute auf jeder Azoren-Insel ein ganz eigener Dialekt des Portugiesischen gesprochen wird. Die Menschen sind auch äußerst herzlich und empfangen Besucher offen und mit echter Freundlichkeit.

Flora

Das milde und vergleichsweise feuchte Klima sorgen für die üppige Vegetation, für die die Azoren bekannt sind, und dank der abgeschiedenen Lage hat sich hier eine ganz eigene Tier- und Pflanzenwelt entwickelt. Mehr als 50 Pflanzenarten kommen nur auf den Azoren vor. Als die portugiesischen Seefahrer die Inseln entdeckten, waren sie noch weitestgehend von dichten, ganzjährig grünen Wäldern bedeckt. Durch die Besiedlung und vor allem die Landwirtschaft änderte sich der Charakter insbesondere der Küstenbereiche grundlegend. Hier finden sich heutzutage vor allem eingeführte subtropische und teilweise auch tropische Arten, die auch auf den Azoren hervorragend gedeihen. Dazu zählen auch die Girlandenblume und die Hortensie, die sich erst im 19. Jahrhundert ausbreiteten, inzwischen aber dank ihrer üppigen Blüten zu den Charakterpflanzen der Azoren zählen. In den Bergregionen haben sich aber bis heute die einheimischen Arten gehalten. Besonders beeindruckend sind die dichten Nebelwälder, die von Lorbeer und Wacholder dominiert werden. Die Baumheide kann ebenfalls dichte Gehölze bilden. Durch systematische Wiederaufforstungen früherer Weidegebiete gewinnen viele Bereiche der Azoren ihr ursprüngliches Aussehen langsam zurück.

Tierwelt

Aufgrund der enormen Entfernung zum Festland gab es ursprünglich auf den Azoren von tagaktiven Fledermäusen abgesehen keinerlei Säugetierarten. Umso reichhaltiger war und ist die Vogelwelt, da die Inseln zahlreichen Seevogelarten als Rast- und Nistplatz dienen. Besonders zahlreich sind die Gelbschnabel-Sturmtaucher. Zwei Vogelspezies sind endemisch, kommen als nur hier vor: der kleine und eher unscheinbare Azorengimpel sowie der Cagarro, eine Sturmschwalbenart. Äußerst artenreich sind die Küstengewässer rund um die Inseln. Mehr als 30 Meeressäugerarten nennen die Region ihr Zuhause, und dank des warmen Golfstroms sind auch die unterschiedlichsten Fischarten sehr zahlreich anzutreffen.

Die neun Azoreninseln: Jede Insel ist einzigartig

So ähnlich sich die verschiedenen Inseln in ihrem Ursprung und der Geschichte auch sind, so unterschiedlich wirken sie doch bei näherer Betrachtung. Aufgrund der geografischen Lage werden die neun größeren Inseln in drei Gruppen eingeteilt. Zu der westlichen Gruppe gehören Corvo und Flores, zu der zentralen Gruppe zählen Pico, Sao Jorge, Terceira, Faial und Graciosa und im Osten liegen Santa Maria und Sao Miguel. Außerdem gehören zu dem Archipel noch die Formigas, die kleinen und unbewohnten "Ameiseninseln", die sich zwischen Sao Miguel und Santa Maria hinziehen und von Seefahrern gefürchtet werden.

Sao Miguel

Mit einer Länge von knapp 64 km und einer Breite von 16 km ist Sao Miguel die größte Azoreninseln. Gleichzeitig ist sie auch die bevölkerungsreichste, denn mit etwa 138.000 Einwohnern lebt hier mehr als die Hälfte der Bevölkerung der Azorengruppe. Auch Ponta Delgada, die Hauptstadt der Inselgruppe, befindet sich hier. Von ihrem Hafen aus werden alle neun Inseln mit Frachtgütern versorgt, und auch hinsichtlich des Fährverkehrs zwischen den Inseln spielt er eine bedeutende Rolle. Ponta Delgada selbst ist äußerst sehenswert, da sich hier zahlreiche historische Gebäude befinden, die von den goldenen Zeiten des portugiesischen Seereichs zeugen. Der Naturraum der Insel ist aber mindestens ebenso faszinierend, da sich hier die Wirkung des Vulkanismus sehr anschaulich zeigt. Die Insel besteht aus zwei höchst unterschiedlichen Teilen, wobei die vergleichsweise flache westliche Hälfte noch eine alten Einsturzkrater erkennen lässt, während sich im Osten das Serra-Água-de-Pau-Gebirge auftürmt. Besonders beeindruckend ist ein Besuch im Furnastal, wo heiße Schwefelquellen und Geysire zu finden sind.

Santa Maria

Santa Maria ist die einige Azoren-Insel, die nicht durch aktiven Vulkanismus entstanden ist, sondern aus Sedimentgestein besteht. Deshalb werden hier sogar Fossiliensucher fündig. Die nur 97 km² kleine und nicht mehr als 5500 Einwohner zählende Insel ist früher vor allem für ihren Flughafen im westlichen Inselteil bekannt gewesen, der im Zweiten Weltkrieg ein bedeutender amerikanischer Luftwaffenstützpunkt war. Der Osten von Santa Maria ist sehr hügelig und üppig bewachsen, aber nur sehr bedingt für Landwirtschaft geeignet. Die Inselbewohner haben sich deshalb auf Kunsthandwerk und insbesondere Töpferwaren spezialisiert.

Terceira

Mit etwa 56.000 Einwohnern und einer Fläche von knapp 400 km² ist Terceira eine der größeren Inseln. Hier befindet sich auch Angra do Heroismo, die frühere Hauptstadt des Archipels, die bereits im 15. Jahrhundert gegründet wurde. Die trotz schwerer Erdbeben hervorragend erhaltene, schachbrettartig angelegte Altstadt zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie wird von mehreren historischen Festungsanlagen dominiert, die von der bewegten Vergangenheit der Inseln zeugen. Auch für Naturfreunde ist Terceira interessant, da sich hier nicht nur dicht bewaldete gebiete befinden, sondern auch mehrere kleine sehen und erkaltete Lava-Felder. Weite Teile der Insel sind heute ein Naturpark.

Faial

Faial liegt ziemlich genau auf der tektonischen Grenzlinie zwischen der europäischen und nordamerikanischen Kontinentalplatte. Deshalb ist es nicht erstaunlich, dass der Naturraum der Insel in besonderem Maß vom Vulkanismus geprägt ist. Im Inselinneren befindet sich eine fast 2 km im Durchmesser messende und etwa 500 m tiefe Caldera, deren fast senkrechte Hänge von dichter Vegetation bedeckt sind. Bekannt ist Faial auch für die zahlreichen Hortensienhecke, deren üppigen Blüten die Azoren-Insel den Spitznahmen "blaue Insel" verdankt. Die Küstenbereiche der etwa 15.000 Einwohner zählenden Insel mit ihren kleinen historischen Ortschaften sind hervorragend touristisch erschlossen und ziehen neben Badegästen und Naturfreunden auch Yacht-Urlauber an.

Pico

Obwohl Pico mit einer Fläche von 447 km² die zweitgrößte Insel des Archipels ist, wird sie schon von weitem von dem gleichnamigen Vulkan dominiert. Bei dem 2.351 m hohen Pico handelt es sich nicht nur um den höchsten Berg der Azoren, sondern sogar ganz Portugals. Dank der fruchtbaren Vulkanerde konnte sich hier bereits frühzeitig Weinbau etablieren, der weit über die Inseln hinaus bekannt ist und inzwischen zum UNESCO-Welterbe zählt. Daneben war früher der Walfang ein wichtiges wirtschaftliches Standbein, wie noch zwei Walmuseen bezeugen. Heute setzen die Einwohner stattdessen auf sanften Tourismus. Von hier aus starten Schiffe, von denen aus Wale und Delfine beobachtet werden können.

Sao Jorge

Sao Jorge bildet zusammen mit den beiden Nachbarinseln Faial und Pico eine Dreiergruppe, die manchmal umgangssprachlich "das Dreieck" genannt wird. Die längliche Insel wird von einer bis zu 700 m hohen Steilküste geprägt, der eine Vielzahl von kleinen Küstenebenen vorgelagert sind. Wegen der günstigen geologischen und klimatischen Bedingungen ist in Sao Jorge, das etwas abseits der Touristenwege liegt, noch immer die Landwirtschaft der bedeutendste Wirtschaftszweig. Insbesondere der hier produzierte Käse ist auch auf dem Festland beliebt. Die vergleichsweise flache Hochebene im Inselinneren mit ihrem gut ausgebauten Wegenetz eignet sich hervorragend für Wanderurlaub.

Graciosa

Obwohl Graciosa die zweitkleinste Insel des Azorengruppe ist, weist sie eine Caldera von beeindruckender Größe auf. Dennoch ist sie größtenteils sehr flach. Da die Insel auch vergleichsweise trocken ist, konzentriert sich die örtliche Landwirtschaft auf Viehhaltung. Überall auf der Insel finden sich historische Gebäude, die einen Blick in die Geschichte der Inselgruppe erlauben. Auffällig sind vor allem die Windmühlen, die von dem flämischen Einfluss zeugen. Bei Touristen ist Graciosa noch weitgehend unbekannt, so dass die kleine Atlantikinsel mit ihrem ländlichen Charme wie aus der Zeit gefallen wirkt

Flores

Die Insel Flores verdankt ihren Namen, der auf Portugiesisch "Blumen" bedeutet, den unzähligen Hortensien, die die Landschaft im Sommer in ein blau-rosa Blütenmeer verwandeln. Trotz ihrer vergleichsweise geringen Größe von 143 m² hat die im Westen des Archipels gelegen Insel ein äußerst abwechslungsreiches Terrain. Hohe Gipfel wechseln sich mit tiefen Tälern ab, und versunkene Calderas bilden kleine Seen. Weite Teile des Inselinneren um den Morro Alto, den höchsten Berg der Insel, gehören inzwischen zu einem Biosphären-Reservat.

Corvo

Corvo ist die kleinste und nördlichste der bewohnten Azoren-Inseln. Nur etwas mehr als 400 Menschen leben hier dauerhaft. Die "Insel der Krähen", wie Corvo übersetzt heißt, besteht im Wesentlichen aus der Caldera eines erloschenen Vulkans, in deren Mitte sich ein See gebildet hat. Die Küstenbereiche sind bis auf den Süden der Insel, wo die einzige Ansiedlung zu finden ist, von steilen Klippen geprägt. Die Teile der Insel, die nicht Teil eines Naturschutzgebiets sind, werden hauptsächlich als Weiden für Rinder und Schafe genutzt.

Tipps für einen Urlaub auf den Azoren

Auf den grünen Inseln inmitten des Atlantiks lässt sich wunderbar Urlaub von der Hektik des Alltags machen. Da das Archipel weit abseits der ausgetretenen Wege liegen, eignet es sich vor allem für Reisende, die in den Ferien aktiv genießen, dabei aber auch ganz entspannt bleiben wollen. Da es so viel zu entdecken gibt, ist bei der Urlaubsplanung etwas Eigeninitiative gefordert. Gleichzeitig gehen aber auf den Inseln die Uhren sehr viel langsamer als auf dem Festland, weshalb starre Planungen mit festen Abläufen eher nicht gefragt sind. Auch auf das wechselhafte Wetter sollten Urlauber vorbereitet sein und deshalb nicht nur sommerliche Kleidung einpacken. Mit einer Regenjacke im Rucksack und festem Schuhwerk stellt auch ein gelegentlicher Schauer keinen Grund dar, um die Wanderung zu einer der heißen Quellen oder durch die verwunschen wirkenden Wälder zu unterbrechen.

Wann ist die beste Jahreszeit?

Dank des milden subtropischen, ozeanisch geprägten Klimas verfügen die Atlantik-Inseln nicht über ausgeprägte Jahreszeiten und sind deshalb grundsätzlich ganzjährig als Reiseziel geeignet. Lediglich in den Wintermonaten kann es etwas ungemütlich werden, da es zwar nicht kalt, aber sehr feucht und vor allem windig werden kann. Am schönsten und stabilsten sind die Wetterverhältnisse im Juli und August. In dieser Zeit macht auch der warme Golfstrom das Baden im Meer sehr angenehm. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass das auch die Hochsaison ist. Naturfreunde, die die Inseln wandernd oder auf dem Fahrrad erkunden wollen, finden auch von April bis Juni sowie im September und Oktober hervorragende Bedingungen vor. Auch wer die Inseln als Ausgangspunkt nutzen möchte, um zu segeln oder um Wale zu beobachten, kann den ganzen Zeitraum von April bis Oktober nutzen.

Wie lange dauert der Flug?

Trotz der eigentlich recht abgelegenen Lage inmitten des Atlantiks sind die Azoren vergleichsweise gut an das europäische Festland angebunden. Mehrmals täglich fliegt die portugiesische Airline TAP Air Portugal von verschiedenen deutschen Flughäfen aus über Lissabon nach Sao Miguel, Faial und Terceira. Diese Flüge dauern etwa sieben bis acht Stunden. Sehr viel schneller kommen Reisende an, wenn sie sich für einen Direktflug von Frankfurt oder Düsseldorf nach Ponta Delgada entscheiden. Die reine Flugzeit beträgt in diesem Fall etwa viereinhalb Stunden. Wer nach Santa Maria, Terceira, Pico oder Faial möchte, muss zunächst nach Lissabon fliegen und dort in einen entsprechenden Anschlussflug nutzen. Je nach Verbindung kann dabei eine Übernachtung notwendig werden. Allerdings sind die Inseln auch untereinander mittels Flugzeug verbunden, weshalb es sich lohnt, die jeweiligen Verbindungen zu vergleichen. Es kann sinnvoller und schneller sein, einen Direktflug nach Ponta Delgada zu wählen und von dort aus die Reise innerhalb der Inselgruppe fortzusetzen.

Kosten für eine Reise auf die Azoren

Noch vor wenigen Jahren galt die Inselgruppe im Atlantik als exklusives Ziel für einen Urlaub, da die Anreise aufwändig und vergleichsweise teuer war. Seit auch Billigflieger die Inseln anfliegen, hat sich das geändert. Allerdings hat sich die seitdem deutlich gestiegene Besucherzahl auf die Übernachtungspreise ausgewirkt, so dass insbesondere in der Inselhauptstadt Ponta Delgada ein Zimmer in einem Mittelklassehotel nicht mehr so günstig zu haben ist, wie das früher einmal der Fall war. Da es aber inzwischen auch eine zunehmende Zahl von Ferienapartments und Airbnb-Möglichkeiten gibt, lässt sich aber auch heute noch der Aufenthalt auf den Inseln inmitten des Atlantiks recht preiswert gestalten. Insbesondere Selbstversorger können hier sehr günstig Urlaub machen, da die Lebensmittelpreise deutlich unter denen Festlandeuropas liegen. Viele Früchte wie Orangen, Bananen und Ananas wachsen hier direkt vor Ort. Da die Einheimische Picknicks lieben, sind auf den Inseln überall Picknickplätze zu finden, die kostenlos genutzt werden können. Manchmal verfügen sie sogar über Trinkwasser und Feuerholz. Da es auf den Inseln praktisch keinen ÖPNV gibt und die Taxis vergleichsweise teuer sind, kann es für Reisende, die auf einer der größeren Inseln mobil sein wollen, sinnvoll sein, einen Mietwagen zu leihen. Die Preise hängen dabei natürlich von der Art des Autos und den Konditionen ab, liegen aber in der Regel unter denen in Deutschland. Auch das Benzin ist etwas günstiger. Noch kostengünstiger ist es, ein Fahrrad zu leihen. Damit lässt es sich auch besonders gut in die grandiose Natur der Inseln eintauchen.

Familienurlaub auf den Azoren

Obwohl die Inselgruppe ein vergleichsweise weit entferntes Reiseziel ist, eignet sie sich nicht nur wenigen des angenehm milden Klimas ausgezeichnet für einem Urlaub mit Kindern. Die Einheimischen sind freundlich und aufgeschlossen und heißen auch die kleinsten Besucher herzlich willkommen, so dass nicht mit unschönen Situationen gerechnet werden muss, wie sie an anderen Urlaubszielen leider üblich sind. Zudem eignet sich auch die wunderbare Natur hervorragend dafür, mit Kindern auf Entdeckungsreise zu gehen. Ein besonderes Erlebnis sind Ausflüge ins Innere der größeren Inseln, wo in dschungelähnlichen Wäldern Wasserfälle, Seen und Naturschwimmbäder warten. Die faszinierende Welt der Vulkane können Kinder ebenfalls kennenlernen und sich von Geysiren und ungewohnt riechenden Schwefelquellen beeindrucken lassen. In der Sommersaison lädt zudem das warme Meereswasser zum Schwimmen und Schnorcheln ein. Eine echtes Highlight, von dem die Kinder noch Jahre später schwärmen werden, dürfte aber eine Fahrt mit dem Boot oder Schiff aufs offene Meer sein, bei der Wale und Delfine beobachtet werden können.

Whale Watching auf den Azoren

Die Gewässer um die Inseln auf dem Atlantischen Rücken sind ungewöhnlich reich an Walen und Delfinen, sowohl was die reine Anzahl angeht als auch hinsichtlich der anzutreffenden Arten. Insgesamt 24 verschiedene Walarten und verschiedene Delfinarten können hier beobachtet werden. Das entspricht etwa 30 Prozent der Wal- und Delfinarten, die weltweit vorkommen. Dazu gehören auch die imposanten Pottwale, Blauwale und Finnwale. Während in früheren Jahrzehnten die Wale von den Häfen der Inseln aus gejagt wurden, werden sie heute höchstens noch mit Kameras "geschossen". Seit die Inseln auf sanften Tourismus setzen, sind sie zu einem Mekka für Walbeobachtung geworden. Die meisten Fahrten von Sao Miguel, Pico oder Faial aus. Je nach Fahrtdauer und Teilnehmerzahl werden für die Fahrten Schiffe, Motoryachten oder spezielle Schlauchboote verwendet. Mit etwas Glück können sogar von Land aus gelegentlich Wale beobachtet werden. Auch ein Besuch der alten Walbeobachtungsposten, die früher von den Walfängern genutzt wurden, kann sich lohnen, den von hier aus hat man meist einen grandiosen Blick über das Meer. Wer einmal Meeressäugern richtig nahe kommen möchte, hat auf den Inseln ebenfalls die Gelegenheit dafür, denn einige Veranstalter bieten inzwischen Schwimmen mit Delfinen an.

Regenkleidung mitnehmen

Da die Azoreninseln dafür bekannt sind, dass sie ein gleichmäßig mildes Klima haben und noch nicht einmal im Winter die Temperaturen unangenehm kalt werden, lassen sich viele Besucher dazu verleiten, für ihren Urlaub auf einer der Inseln lediglich leichte Sommerkleidung einzupacken. Darin kann es allerdings vor Ort schon bald unangenehm feucht werden, denn die Lage mitten im Ozean und das subtropische Klima sorgen dafür, dass es hier häufig regnet. Selbst an Tagen, die mit Sonnenschein begonnen haben, ist es nicht ungewöhnlich, dass unvermutet Regenwolken aufziehen und genauso rasch wieder verschwinden. Das kann sich sogar mehrmals am Tag wiederholen, so dass die Einheimischen sogar darüber scherzen, dass es hier vier Jahreszeiten an einem Tag geben kann. Deshalb darf die geeignete Regenbekleidung auf keinen Fall im Koffer fehlen. In den etwas trockeneren Sommermonaten genügt eine leichte Regenjacke, die zusammengefaltet im Rucksack oder der Handtasche überall hin mitgenommen werden kann. In den Wintermonaten, in denen es nicht nur regnerisch, sondern sogar stürmisch werden kann, darf die Regenkleidung gerne auch etwas fester sein. Dies gilt auch für das Schuhwerk, damit auch auf regennassem Untergrund noch gut gewandert werden kann. Der Regenreichtum hat auch seine Vorteile, denn er trägt dazu bei, dass die Inseln stets mit üppigem Grün bewachsen sind. Und auch der stärkste Regenschauer entschädigt Besucher für das Ungemach, wenn die Wolken aufreißen und den Blick freigeben auf eine wie frisch gewaschen wirkenden Insellandschaft.

Feste der Einheimischen

Die Inselbevölkerung ist in überwältigender Mehrheit katholisch. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass auch die meisten der zahlreichen Feste einen religiösen Bezug haben. Neben den großen christlichen Festen, die überall gefeiert werden, haben sich auf den verschiedenen Inseln auch noch ganz eigenen Traditionen herausgebildet. Tatsächlich gibt es so viele Gelegenheiten zum Feiern, dass kaum eine Woche ohne ein größeres oder kleineres Fest vergeht. Besonders ausgelassen wird der Karneval begangen, der fast überall mit Umzügen, fantasievollen Verkleidungen und verschiedenen Veranstaltungen gefeiert wird. In der Inselhauptstadt Ponta Delgada wird es zusätzlich noch feucht, denn hier bewerfen sich die Menschen ausgelassen mit Wachskugeln und Luftballons, die mit Wasser gefüllt wurden. Fünf Wochen nach Ostern wird mit dem Fest des Senhor Cristo des Milagres auf Sao Miguel das größte Fest der gesamten Inselgruppe gefeiert. Bei den großartigen Prozessionen zu Ehren Christi wird eine große Jesus-Statue durch die mit Blumenteppichen geschmückten Straßen von Ponta Delgada getragen. Auf der Insel Terceira finden im Juni die sogenannten Sanjoaninas statt. Bei diesen Festen, die den Heiligen Johannes, Antonius und Petrus gewidmet sind, ist der Höhepunkt ein Stierkampf in der Arena, an dem auch Touristen teilnehmen können. Anders als in Spanien werden die Stiere dabei weder verletzt noch getötet. Auf der kleinen Insel Corvo findet jedes Jahr am 15. August, dem Tag, an dem die katholische Kirche Mariä Himmelfahrt begeht, ein Fest zu Ehren der Muttergottes statt. Dazu gehören auch verschiedenste Folklore-Darbietungen, die von örtlichen Musikgruppen gestaltet werden. Auch die inseltypischen Windmühlen werden in das fest einbezogen. Ebenfalls am 15. August wird auf der Insel Santa Maria gefeiert, wenn auch ohne religiösen Hintergrund. Bei dem Musikfestival Maré de Agosto treten verschiedenste Bands aus Portugal und dem Ausland, aber auch auf den Inseln lebende Musiker auf. Das Wassersportfest Semana do Mar, das jedes Jahr im August in Faial stattfindet, ist ebenfalls rein weltlich, aber deshalb nicht weniger ausgelassen. Gerade bei einheimischen Jugendlichen ist es äußerst beliebt. Wie bei allen Festen auf den Inseln sind aber auch hier Besucher aus anderen Ländern willkommen und herzlich zum ausgelassenen Mitfeiern eingeladen.

Tagesausflüge und Inselhopping

Da die neun Insel so unterschiedlich sind, wäre es schade, bei einem Urlaub nur eine von ihnen kennenzulernen. Glücklicherweise sind alle hervorragend miteinander verbunden, so dass nichts dagegen spricht, den einen oder anderen Tagesausflug zu machen oder sogar die ganze Reise als Inselhopping zu gestalten. Jede der Inseln, selbst die kleineren, verfügen über Flugplätze, die von modernen Maschinen der SATA Air Acores angeflogen werden. Dabei bietet die Fluglinie Urlaubern, die einen ihrer internationalen Flüge für die An- und Abreise nutzen, einen besonders günstigen Inselpass an. Außerdem gibt es natürlich regelmäßige Schiffsverbindungen zwischen den einzelnen Inseln, wobei allerdings die Entfernungen nicht zu unterschätzen sind. Besonders gut angebunden sind Sao Jorge, Faial und Pico, die Inseln des sogenannten Dreiecks, die nahe beieinander liegen. Deshalb ist hier problemlos ein Tagesausflug zu einer der Nachbarinseln möglich. Gleiches gilt auch für Corvo und Flores, die sich ebenfalls in direkter Nachbarschaft befinden und über eine hervorragende Fährverbindung verfügen. Wer an einem echten Inselhopping interessiert ist und auch längere Schiffsfahrten nicht scheut, sollte aber etwas Zeit mitbringen. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass auf den Fähren keine Mietwagen transportiert werden und deshalb die eigene Mobilität jeweils vor Ort organisiert werden muss. Besonders leicht fällt das Inselhopping Seglern, die nicht an Fahrpläne gebunden sind und den gesamten Reisebedarf bequem auf dem eigenen Boot unterbringen können. Die gut ausgestatteten Häfen der Inseln machen zudem den Aufenthalt angenehm. Natürlich bieten gerade die größeren Inseln zahlreiche interessante Ausflugsziele, so dass nicht für jeden Tagesausflug ein Inselwechsel notwendig ist. Wer die jeweilige Insel nicht auf eigene Faust erkunden will, findet insbesondere in den Sommermonaten verschiedene kommerzielle Angebote, mit denen sich die interessantesten Seiten der Inseln mit Hilfe eines professionellen Führers kennenlernen lassen.

Wie viel Zeit sollten Urlauber einplanen?

Aufgrund der vergleichsweise langen Anreise und der unglaublichen Vielfalt der Inseln sind die Azoren kein geeignetes Ziel für einen Kurzurlaub. Wer lediglich auf einer der Inseln bleiben möchte und von dort aus höchstens einen Tagesausflug zu einer Nachbarinsel machen möchte, sollte dennoch mindestens eine Woche einplanen. Falls das Ziel eine der größeren Inseln ist, wird auch ein Aufenthalt, der zehn bis vierzehn Tage dauert, nicht langweilig, da es schließlich so viel zu entdecken gibt. Außerdem gelingt es dann am besten, sich auf die entschleunigte Atmosphäre der Inseln einzulassen. Beim Inselhopping ist ein gewisser Zeitpuffer ein zusätzlicher Faktor, da den Reisenden insbesondere außerhalb der Hochsaison gerne einmal das Wetter einen Streich spielen kann. Gerade bei den längeren Fährverbindungen zwischen entfernter liegenden Inseln kann ein Sturm auf hoher See den Fahrplan etwas durcheinander bringen, weshalb es wichtig ist, keinen zu eng getakteten Zeitplan zu haben. Wer zwei bis drei Inseln intensiv erleben oder aber alle neun Inseln besuchen möchte, sollte sich dafür mindestens zwei bis drei Wochen Zeit nehmen. Alternativ dazu ist es natürlich auch möglich, nach einer ersten Reise zum Kennenlernen zu einem späteren Zeitpunkt einen erneuten Urlaub zu planen und dabei individuelle Schwerpunkte zu setzen. Viele begeisterte Azoren-Urlauber besuchen "ihre" Inseln immer wieder.

Mietwagen auf den Azoren

Wer auf den größeren Inseln mobil sein will und nicht selbst in die Pedale treten möchte, ist auf ein Auto angewiesen, da das ÖPNV-Netz nur sehr dünn ist und Taxi-Fahrten rasch ins Geld gehen können. Glücklicherweise ist es vor Ort problemlos möglich, einen Leihwagen zu mieten. Dabei gilt es allerdings einige Unterschiede zu Deutschland zu berücksichtigen. Der augenfälligste ist, dass es anders als in Deutschland nicht üblich ist, den Mietwagen vollgetankt zurückzubringen. Stattdessen verlangen einige Mietwagen-Firmen bei der Abholung des Autos ein Entgelt für die Tankfüllung. Wer mit Kreditkarte bezahlen möchte, sollte zudem die PIN bereithalten, da diese bei der Zahlung benötigt wird. Da die Straßen zwar gut ausgebaut, aber gerade im Gebirge oft sehr eng und gelegentlich auch steinig sind, empfiehlt es sich, neben der Haftpflicht- und der Vollkaskoversicherung zusätzlich eine Versicherung abzuschließen, die Reifen-, Dach- und Unterbodenschäden abdeckt. So wird ein Tagesausflug nicht zu einem teuren Vergnügen, nur weil es auf einer nicht asphaltierten Strecke zu Steinschlägen gekommen ist. Um Unstimmigkeiten zu vermeiden, sollte natürlich vor der Übernahme des Fahrzeugs dessen Zustand überprüft werden. Dabei kann es auch sinnvoll sein, Vorschäden mittels Fotos zu dokumentieren. Natürlich sollte auch von vorneherein ein angemessener Wagen ausgewählt werden. Für bis zu zwei Personen genügt ein Kleinwagen, der sich auf den oftmals kurvigen Straßen im Gebirge gut navigieren lässt. Wenn bei der Reise mehr Personen zusammen unterwegs sind, ist ein Kompaktwagen sinnvoll. Für Abenteurer, die auch schwer zugängliche Regionen erkunden wollen, stehen meist auch Allradfahrzeuge oder SUVs zur Verfügung. Wenn bereits im Vorfeld klar ist, wann und auf welcher Insel ein Mietwagen genutzt werden soll, ist es zudem sinnvoll, das Fahrzeug bereits von Deutschland aus zu buchen. Dabei können bequem die Preise und Zusatzleistungen verglichen und die günstigsten Konditionen ausgewählt werden. Spontan vor Ort fallen die Kosten oftmals deutlich höher aus.

Last Minute Reise auf die Azoren

Spontanität kombiniert mit geschicktem Vergleichen der Preise kann sich lohnen. Wer kurz entschlossen Urlaub machen möchte und dabei bezüglich der jeweiligen Insel, der Unterkunft und der genauen Reisezeit flexibel ist, kann ein echtes Reise-Schnäppchen machen, zumal inzwischen verschiedene Reise-Portale Last-Minute-Reisen zu den Inseln im Atlantik im Programm haben. Zur Auswahl stehen dabei nicht nur bloße Flüge und Unterkünfte. Das Angebot umfasst auch klassische Pauschalreisen, Komplettpakete inklusive Mietwagen sowie individualisierbare Rundreisen. Deshalb können auch Reisende, für die normalerweise kein Last-Minute-Angebot in Frage kommen würde, kurz entschlossen in einen auf sie zugeschnittenen Urlaub starten.

Pauschalreisen auf die Azoren

Gerade bei Urlaubern, die ein individuelles Reiseerlebnis abseits der ausgetretenen Touristenpfade suchen, haben Pauschalreisen einen schlechten Ruf. Meist werden sie mit Massentourismus und Bettenburgen an überlaufenen Stränden in Verbindungen gebracht. Nichts könnte aber ferner der Wahrheit sein, wenn es um Pauschalreisen zu den grünen Inseln im Atlantik geht. Da sie so weit vom europäischen Festland entfernt liegen und erst vergleichsweise spät touristisch erschlossen wurden, konnten die schlimmen Auswüchse, wie sie in anderen Urlaubsregionen oft zu finden sind, weitestgehend vermieden werden. Lediglich auf Sao Miguel gibt es Hotels, die sich auf reine Badereisende spezialisiert haben. Die meisten Besucher der Inseln kommen aber nicht wegen der Strände und Bademöglichkeiten hierher, sondern schätzen die unverfälschte Natur und die Möglichkeiten für einen eigenständigen Aktivurlaub. Das spiegelt sich auch in den angebotenen Pauschalreisen wider. Neben dem klassischen Erholungsurlaub, der lediglich den Flug und die Unterkunft nebst Verpflegung umfasst, sind auch zahlreiche unterschiedliche Reisepakete erhältlich, die auf die speziellen Interessen unterschiedlicher Reisender zugeschnitten sind. So gibt es beispielsweise Pauschalreisen, bei denen mehrere der Inseln besucht werden oder die unterschiedliche Tagesausflüge beinhalten. Auch Pauschalangebote mit bestimmten Themenschwerpunkten oder Sportmöglichkeiten sind zu finden. Deshalb muss jemand, der vor dem wohlverdienten Urlaub nicht allzu viel Zeit auf die Planung der Reise verwenden möchte, keineswegs auf sein Hobby oder bestimmte Insel-Highlights verzichten. Selbst Wander- und Fahrradreisen sind inzwischen pauschal buchbar. Eine besondere Rolle spielt auf den Inseln natürlich der sanfte Tourismus, weshalb auch Reisen zu den verschiedenen Naturschutzgebieten und Walbeobachtungstouren von Deutschland aus gebucht werden können.

Unterkünfte auf den Azoren

Ein sauberes und gepflegtes Zimmer zu einem angemessenen Preis, in dem es sich nach einem erlebnisreichen Tag gut entspannen lässt, trägt entscheidend zum Gelingen einer Reise bei. Optimal sind dabei Unterkünfte, die landestypisches Flair ausstrahlen und quasi automatisch ein Kennenlernen der örtlichen Kultur und Küche ermöglichen. Eine solche Unterkunft zu finden, gestaltet sich nicht nur auf den größeren der Azoreninseln recht einfach, da durch die vergleichsweise späte und zurückhaltende Erschließung der Inseln für den Tourismus viele der Fehler vermieden wurden, wie sie in früheren Jahrzehnten insbesondere im Mittelmeerraum gemacht wurden. Anonyme Bettenburgen mit Hunderten von Zimmern sind hier glücklicherweise nicht zu finden. Stattdessen bieten die neun Inseln im Atlantik eine breite Palette an unterschiedlichsten Unterkünfte, so dass für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel etwas dabei ist.

Hotels in jeder Preiskategorie

Wer auch im Urlaub nicht auf einen gewissen Komfort verzichten möchte, wird auf der Suche nach einer geeigneten Unterkunft vor allem auf den größeren Inseln fündig. Insbesondere Sao Miguel bietet verschiedene gut geführt Drei- bis Vier-Sterne-Hotels, die den Vergleich mit ähnlichen Anlagen auf dem Festland nicht scheuen müssen. Selbst Spitzenhotels sind hier zu finden. Während sich Hotels gehobener Kategorie meist in größeren Orten befinden, bezaubern auch in den etwas urwüchsigeren Regionen der Inseln zahlreiche preiswertere Hotels mit ihrer landestypischen Architektur und Ausstattung. Besonders interessant sind Hotels, die in ehemaligen Festungen oder Walfabriken untergebracht sind, hinter deren historischen Gemäuern sich heute moderne Gästezimmer verbergen. Manche alten Gebäude wurden auch zu Ferienwohnungen umgebaut. Neben Bauernhäusern und Gutshöfen dienen inzwischen sogar Windmühlen und ehemalige Klosteranlagen als Ferienhäuser. Traditionell gibt es in vielen Orten auch Pensionen, wobei sie meist zu einer Gaststätte gehören. Dieses Angebot wird heute um Privatzimmer ergänzt, die über Airbnb oder andere Plattformen vermietet werden. Besonders preiswert ist die Unterbringung in einer der beiden Jugendherbergen, die sich in Ponta Delgada bzw. auf Terceira befinden. Rucksackurlauber können auch in einer Casa de Hospedes, einer der billigen Unterkünfte für durchreisende Arbeiter, oder auf einem der zahlreichen, aber sehr minimalistisch ausgestatteten Campingplätze unterkommen.

Ferienwohnung auf den Azoren mieten

Die große Zahl an Ferienhäusern und Ferienwohnungen machen die Inseln zu einem lohnenswerten Ziel für Selbstversorger und alle, die im Urlaub ihren Tagesablauf gerne individuell gestalten wollen. Selbst auf den kleineren Inseln stehen die unterschiedlichsten Ferienwohnungen zu Auswahl. Wie bei den Hotels sind dabei sämtliche Preis- und Ausstattungskategorien vertreten. Mit Hilfe der Internetauftritte der jeweiligen Anbieter und verschiedenen Online-Vergleichsseiten kann ganz bequem von Deutschland aus die passende Ferienwohnung gesucht und gebucht werden. Dabei stehen zahlreiche Auswahlkriterien zur Verfügung. Dazu zählen neben der Lage, dem Preis und der Zimmerzahl auch verschiedene Ausstattungsmerkmale von der Waschmaschine über einen Grill auf der Terrasse bis hin zum WLAN-Netz. Auf diese Weise findet jeder problemlos die perfekte Ferienwohnung.

Ferienwohnung auf den Azoren kaufen

Für echte Azoren-Liebhaber, die sich eventuell sogar überlegen, im Rentenalter ganz auf eine der grünen Inseln im Atlantik überzusiedeln, kann der Kauf einer eigenen Ferienwohnung eine echte Alternative zur Miete sein, zumal die Wohnung während der eigenen Abwesenheit an andere Urlauber vermietet werden kann. Grundsätzlich ist der Immobilienerwerb für EU-Bürger problemlos möglich, da es nahezu keine Kaufbeschränkungen gibt. Allerdings gibt es dabei einiges zu beachten. Um von vorneherein auszuschließen, dass Kaufinteressenten Opfer eines windigen und oftmals noch nicht einmal wirklich in Portugal ansässigen Verkäufers werden, sollte von Internet-Angeboten Abstand genommen, die zu gut klingen, um wahr zu sein. Die Immobilienpreise entsprechen auch auf den Inseln in etwa denen, die auf dem portugiesischen Festland verlangt werden. Alles, was deutlich darunter liegt, ist mit großer Wahrscheinlichkeit nicht seriös. Am sinnvollsten ist es, die Dienste eines lizenzierten Maklers in Anspruch zu nehmen. Wer selbst kein Portugiesisch spricht, sollte zudem einen deutschsprachigen Anwalt mit der Abwicklung des Kaufs beauftragen. Bereits im Vorfeld sollte überprüft werden, ob der Verkäufer im Grundbuch eingetragen ist und ob das Grundstück nicht mit Hypotheken belastet ist. Sowohl der Grundbuch- als auch der Finanzamtsauszug sollten vor dem Abschluss des Kaufvertrags vorliegen. Eine gültige Wohngenehmigung und eventuell auch eine Baugenehmigung sollten ebenfalls vorhanden sein. Zu berücksichtigen ist dabei auch, dass in Portugal beim Immobilienkauf zunächst ein Vorvertrag geschlossen wird, der bereits rechtlich bindend ist. Der endgültige Vertrag wird dann aber von einem Notar beurkundet. Außerdem müssen auch Ferienhausbesitzer jedes Jahr eine Grundsteuer zahlen. Da der Steuerbescheid nicht nach Deutschland versandt wird, ist es gut, wenn ein Bevollmächtigter vor Ort die anfallende Post weiterleiten kann.

Fazit: Die Azoren gehören zu den schönsten Flecken der Erde

Inmitten der Weiten des Atlantik bieten die Azoreninseln eine Kombination der besten Seiten, die die Natur zu bieten hat: eine urtümliche Landschaft, die noch heute von unterirdisch schlummernden Kräften geformt wird, eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt, in die der Mensch nur wenig eingegriffen hat und gleichbleibend milde Temperaturen, die selbst im Winter zum Verweilen einladen. Dank ihrer Lage fernab der Hektik moderner Großstädte herrscht auf den Inseln eine Gelassenheit, die ansteckend ist. Wer de entspannte, naturnahe Atmosphäre sowie der herzlichen Art der Inselbewohner erst einmal kennengelernt hat, wird diese Erfahrung nicht mehr missen wollen.

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