Aktuelle Weltkarte

Neuer Blick: Japanischer Konstrukteur erstellt präziseste Weltkarte

Europa, Afrika oder Amerika sind bekannt, auch dank der detaillierten modernen Weltkarte, die noch die letzte Gruppe von Inseln darstellt. Doch auch viele Jahrzehnte später, als alle Weltteile schon lange bekannt waren, blieb die Form der Weltteile oft ziemlich unpräzise, weil man sie vom Weltraum aus nicht sehen konnte.

Aber auch die heute aus Schulen und Ateliers bekannte Darstellung ist bis zu einem gewissen Grad ein Fehler. Selbst aus dem All sind die wirklichen Gestalten der Erdteile nicht eindeutig zu unterscheiden, da sie sich auf einer gewölbten Fläche aufhalten. Eines der grössten Hürden ist bis heute nur unzureichend genommen - nämlich die Form der Kugelwelt auf eine flächige Landkarte zu zaubern.

Das hat der Japaner Hajime Narukawa jetzt neu ausprobiert - und den Good Design Grand Award 2016 des Japan Institute for Design Promotion erhalten. Narukawas neue Weltkarte gilt als die präziseste aller Zeiten. Nicht nur, weil die europäischen Bürger es gewohnt sind, ihren eigenen Erdteil in den Blickpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken.

Japan, Australien und der Pazifik sind im Vergleich zum japanischen Narukawa natürlich in der Ferne - und Europa am Ende. Das ist aber nicht der ausschlaggebende Faktor dieser neuen Grafik. Derjenige, der nach Amerika reist, wird Amerika in der Bildmitte auf den Karten sehen.

In Ost und West endet die Geschichte in Asien. Hajime Narukawa' neue Landkarte ist besonders erstaunlich, weil die Form der Erdteile so verdreht erscheint. So erscheint Südamerika auf den uns aus Schulen und Landkarten bekannt gewordenen Landkarten verhältnismäßig schmal und länglich. Narukawa' s Landkarte jedoch wird sie oben auseinander gezogen, so weit wie hoch.

Doch gerade diese Realitätsformen sollten am ehesten zur Geltung kommen. Nicht Hajime Sarukawas Landkarte ist verfälscht, wie man meinen könnte, sondern die, die uns vertraut hat. Die uns bekannte Landkarte basiert auf einer Methode namens Mercator-Projektion. Im Jahre 1569 erschuf er seine große Weltkarte. Auf der Landkarte stehen die nacheinander angezeigten Erdteile neben einander.

Die Vorteile der Mercator-Lösung lagen in der so genannten Winkel- und Achsgenauigkeit, was beispielsweise bedeutet, dass die nördliche Richtung auf der Landkarte immer gleich ist. Dies ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum die vorherigen Spielkarten schon so lange im Einsatz sind. Die Antarktis ist ebenfalls schwer deformiert. Gerade diese Verwerfungen haben den Japaner Hajime Narukawa entwurmt, und er hat versucht, ein unverfälschtes, verhältnismäßig richtiges Bild der Welt zu erzeugen, in dem er die bisher nicht beachteten Wölbungen berücksichtigte.

Ihm ist es so gut geglückt, dass sich die Karde fugenlos und ohne Verzerrung der Verhältnisse in einen Erdball zusammenfalten lässt, erläutern die Geschworenen des Designpreises. Mehrere Kopien der Landkarte können auch in jede beliebige Fahrtrichtung ausgerichtet werden. Eine Vorläuferin der Narukawa-Karte war die so genannte Dymaxion Weltkarte, die der Amerikaner Richard Buckminster Voller in den 1940er Jahren erarbeitete.

Es gleicht schon ein wenig der Landkarte von Narukawa. Narukawa' s AuthaGraph Karten sind als klassisches Wandkarten-, Faltkugel- oder Mosaikplakat zu haben.