Sicherungsschein für Pauschalreisen

Im Reisegepäck: Das Sicherheitszertifikat für Pauschalreisen

Laut Branchenstudien ist die Pauschalreisennachfrage unvermindert hoch. Die vermeintlich sorglose Reiseplanung aus einer Hand birgt jedoch manchmal ihre Tücken: Wenn der Veranstalter schlagartig insolvent wird, kommt es oft vor, dass Feriengäste im sonnenreichen Sueden "stranden". Jeder deutsche Pauschalreiseveranstalter ist rechtlich dazu angehalten, die empfangenen Gelder zu kranken.

Der Nachweis hierfür ist das sogenannte Sicherheitszertifikat, das dem Auftraggeber mit der Reservierungsbestätigung ausgestellt werden muss. Der Reisende wird im Falle der Zahlungsunfähigkeit des Veranstalters geschützt: "Wenn der Reisende zum Beispiel ein erneutes Rückfahrticket aus eigener Tasche bezahlt, kann er die zusätzlichen Kosten bei der Versicherung geltend machen", erläutern die Reise-Experten der ERV.

Dieser deckt den gesamten Fahrpreis für Flüge, Hotels und andere Dienstleistungen sowie zusätzliche Kosten, die dem Reisenden im Falle einer unvorhergesehenen Rückfahrt oder einer Stornierung der Reise entstehen können. "Das Sicherheitszertifikat ist daher ein Muss in Ihrem Urlaubsgepäck", unterstreichen unsere Fachleute. Es stimmt, dass die Versicherungen eine rechtliche Verpflichtung für Reiseveranstalter sind. Es gibt aber wie sonst auch in der Tourismusindustrie die schwarzen Lämmer, die das Kosten für die Versicherungspolice einsparen wollen oder die Kreditprüfung der Versicherungen nicht bestanden haben.

Daher sollte der Auftraggeber das Sicherheitszertifikat auf jeden Fall auf seine Authentizität prüfen. Entdeckt der Konsument handgeschriebene Zusätze oder erkennbare Veränderungen am Schriftstück, kann er unter www.tip. de/register prüfen, ob und wo sich der Veranstalter gegen Zahlungsunfähigkeit abgesichert hat. Sollte das Papier vollständig in den Reisedokumenten fehlen, sollten Pauschalreisende sofort vorgehen.

"Ernstzunehmende Dienstleister übergeben das Sicherheitszertifikat vor einer Vorauszahlung - spÃ?testens mit der BuchungsbestÃ?tigung", heben unsere Fachleute hervor. Aus diesem Grund wird es von einigen Veranstaltern manchmal als eigenständiges Papier herausgegeben. Es sind nicht nur die Klassiker der Paulschal-Reiseanbieter, die ein Sicherheitszertifikat auszustellen haben. Kreuzfahrtveranstalter, Ferienparkbetreiber und kommerzielle Ferienhausanbieter sind hier ebenfalls gesetzlich verpflichtet.

Ausnahmeregelungen regeln jedoch: Ist die Reise eine kurze Reise, die weniger als einen Tag andauert, keine Nächtigung beinhaltet und günstiger als 75 EUR ist, kann der Reiseveranstalter auf die Reiseversicherung verzichtet werden. Ausnahmsweise macht der Bund auch eine Ausnahme: Wenn die Behörden Exkursionen, Schulausflüge oder eine Bildungsfahrt für Arbeitnehmer organisieren, müssen sie die Teilnahmegebühren nicht gegen Zahlungsunfähigkeit absichern.